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Freitag, 29. März 2024

25 Jahre ADAC Luftrettung im Raum Aachen

Top Neuigkeiten

München (ots) –

– ADAC Luftrettung betreibt den Standort Würselen seit 1. März 1998
– Erfolgreicher Start: Forschungsprojekt für emissionsarmen Biokraftstoff
– Zuschlag für weitere zehn Jahre Luftrettung im Dreiländereck DE-BEL-NL
– „Christoph Europa 1“ erster grenzüberschreitender Rettungshubschrauber

Ein Vierteljahrhundert fliegende Gelbe Engel in Würselen: Die gemeinnützige ADAC Luftrettung betreibt die Luftrettungsstation am Flugplatz Aachen-Merzbrück seit 25 Jahren. Eine Erfolgsgeschichte, die weiter geht – nach EU-weiter Ausschreibung hatte die StädteRegion Aachen als Kernträgerin die ADAC Luftrettung im Jahr 2022 damit beauftragt, den Standort zehn weitere Jahre zu betreiben.

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, betont anlässlich des Jubiläums: „Ich danke der StädteRegion Aachen für ihr Vertrauen und möchte den Crews in Würselen meinen großen Dank aussprechen. Sie leisten hervorragende Arbeit. Als schnelle Helfer aus der Luft werden wir die gute Partnerschaft mit der StädteRegion gerne erweitern und flexibel neue Wege gehen, um proaktiv und innovativ für anstehende Herausforderungen in der Luftrettung Lösungen zu finden. Ein Beispiel ist unser erfolgreich gestartetes Biokraftstoff-Forschungsprojekt.“

Die gemeinnützige Rettungsdienstorganisation möchte in der Luftrettung Vorreiter bei der CO2-Reduktion sein und dauerhaft mehr Nachhaltigkeit sicherstellen. Dafür hat sie ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, bei dem „Christoph Europa 1“, eine Maschine des Herstellers Airbus Helicopters vom Typ H135 mit Pratt-&-Whitney-Triebwerken, seit September 2022 mit Biokraftstoff betankt wird. Dieser besteht zu 35 Prozent aus recyceltem Speiseöl. Die kraftstoffbedingten CO2-Emissionen sinken so um gut 25 Prozent.

Ziel ist, die Beimischung des aufbereiteten Altöls sukzessive zu erhöhen, sodass der ADAC Rettungshubschrauber schließlich mit 100-prozentigem Recycling-Kraftstoff fliegt. So ließen sich die CO2-Emissionen rechnerisch um über 80 Prozent reduzieren. Würselen ist der zweite Standort, an dem die ADAC Luftrettung den Einsatz von Biokraftstoff erprobt. Zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Airbus Helicopters und dem Triebwerkhersteller Safran Helicopter Engines hat sie im Dezember 2021 an Ihrem Standort Köln/Bonn ein Forschungsprojekt gestartet, bei dem mit dem ADAC Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ eine Maschine des Typs H145 mit Biokraftstoff fliegt. Ausgelegt sind die Forschungsprojekte auf 1000 Flugstunden pro Maschine, was einer rund dreijährigen Dauer entspricht. Erste Ergebnisse erhofft sich die ADAC Luftrettung Ende 2024.

Marlis Cremer, Leiterin des Amts für Rettungswesen bei der StädteRegion, hebt zum Jahrestag der Übernahme der Station durch die ADAC Luftrettung hervor: „Der ADAC Rettungshubschrauber stellt die Luftrettung für die StädteRegion Aachen und die Euregio Maas-Rhein zu unserer vollsten Zufriedenheit sicher. ‚Christoph Europa 1‘ ist in unmittelbarer Nähe zum Rhein-Maas-Klinikum stationiert, das als akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen zu den größten Krankenhäusern in der StädteRegion gehört. Der weiteren erfolgreichen Zusammenarbeit mit der ADAC Luftrettung sehen wir positiv entgegen“.

Die Erfolgshistorie der Luftrettung in Würselen: Am 15. August 1974 wurde ein Rettungshubschrauber der Luftwaffe mit dem Funkrufnahmen SAR72 an einer von der Bundeswehr betriebenen Station am Kreiskrankenhaus Marienhöhe in Dienst gestellt. 1996 zog die Luftrettungsstation um auf den Flugplatz Aachen-Merzbrück, wo sie bis heute zuhause ist. 1998 übernahmen die fliegenden Gelben Engel die Aufgabe der Luftrettung von der Bundeswehr und der Funkrufname des damaligen Helikopters wurde geändert in „Christoph 21“. Mit großer Unterstützung des Kreises Aachen (heute StädteRegion Aachen) erarbeitete man noch im selben Jahr ein wegweisendes Konzept dafür, dass die fliegenden Gelben Engel zur Rettung von Menschen in Not auch in die Niederlande und nach Belgien alarmiert werden konnten. Um diesen großen Mehrwert auch namentlich hervorzuheben, wurde der Rettungshubschrauber umgetauft in „Christoph Europa 1“. Bis heute werden er und die Crews regelmäßig etwa ins niederländische Südlimburg gerufen und fliegen Patienten schnell in nahegelegene Kliniken. Den großen Erfolg dieses Konzepts belegt, dass heute drei ADAC Rettungshubschrauber den Beinamen Europa tragen. Einen weiteren Meilenstein markierte das Jahr 2010, in dem die ADAC Luftrettung rund zwei Millionen Euro in ein komplett neues Stationsgebäude investierte.

Der zuständige Dezernent der StädteRegion Aachen, Gregor Jansen, erinnert sich: „Es waren komplexe Fragestellungen mit einer Vielzahl an Beteiligten zu klären. Letztlich konnte das Projekt aber erfolgreich durchgeführt werden und eine den Anforderungen entsprechende Unterbringung für das Team und den Rettungshubschrauber errichtet werden.“

Das Stammpersonal der Luftrettungsstation bilden drei Piloten, sieben Notfallsanitäterinnen und -sanitäter (TC HEMS) vom Deutschen Roten Kreuz StädteRegion Aachen und 15 Notärztinnen und -ärzte (Fachdisziplin Anästhesie) vom Rhein-Maas-Klinikum. Stationsleiter und leitender Pilot ist Michael Schneider, Leitender TC HEMS Bernd Syben, die notärztliche Leitung hat Stephan Ortmanns inne. Je ein Mitglied der drei Berufsgruppen bekleidet eine Schicht, während der die Crew an jedem Tag des Jahres ab Sonnenaufgang (frühestens ab 07:00 Uhr) bis Sonnenuntergang rufbereit ist. Hubschrauberführende Leitstelle ist die Einheitliche Leitstelle für die Städteregion Aachen, die Anforderung erfolgt über die örtlich zuständige Leitstelle (Notruf 112).

Zum Einsatzgebiet des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph Europa 1“ gehören die kreisfreie Stadt Aachen, die Städteregion Aachen, die Kreise Düren und Heinsberg sowie Teile des Kreises Euskirchen und des Rhein-Erft-Kreises. Darüber hinaus zählen angrenzende Gebiete in Belgien und den Niederlanden dazu.

Hauptsächlich übernehmen die fliegenden Gelben Engel aus Würselen sogenannte Primäreinsätze, bei denen Notärztin oder -arzt schnellstmöglich zum Patienten gebracht werden. 2022 waren das 1275 von insgesamt 1770 Einsätzen. Sekundäreinsätze genannte Verlegungsflüge beispielsweise zwischen zwei Kliniken übernahmen „Christoph Europa 1“ und die Crews im vergangenen Jahr 23-mal.

Die ADAC Luftrettung unterhält in Nordrhein-Westfalen insgesamt sechs Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber („Christoph Europa 1“ eingeschlossen), die 2022 in Summe 7722 Einsätze geflogen (2021: 6809) sind. Auf den Einsatzzahlen-Spitzenreiter aus Würselen folgten „Christoph Europa 2“ aus Rheine mit 1380 Einsätzen (2021: 1340) und „Christoph 25“ aus Siegen mit 1307 Einsätzen (2021: 1199). „Christoph 8“ aus Lünen hob zu 1071 Einsätzen (2021: 1000) ab. Die hauptsächlich für Sekundäreinsätze eingesetzten Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Greven und „Christoph Rheinland“ aus Köln kamen auf 1174 (2021: 1001) sowie 1020 (2021: 820) Einsätze.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH

Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,2 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.

Pressekontakt:
Jochen Oesterle
i.A. ADAC Luftrettung gGmbH
T +49 89 76 76 34 74
medien@adac.de
www.presse.adac.de
Original-Content von: ADAC SE, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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