Frankfurt am Main / Boitzenburger Land (ots) –
Der Solarpark „Boitzenburger Land“ zählt zu den größten PV-Anlagen Deutschlands. Allein die wichtigsten Kennzahlen zeigen die Dimensionen des Vorhabens: Rund 180 Megawattpeak Leistung, annähernd 200 Gigawattstunden (GWh) prognostizierter Jahres-Stromertrag und eine Fläche von etwa 170 Hektar. Am 19. September ging dieses klimafreundliche Vorzeigeprojekt der Energiewende offiziell in Betrieb.
Beeindruckend auch die schnelle Bauzeit: Nur elf Monate dauerte die Errichtung der Anlage. Ende Juni speisten die ersten Module zum ersten Mal ein, seit Mitte Juli ist der Park vollständig am Netz. Seitdem liefern die in direkter Nachbarschaft liegenden Anlagen in Kuhz und Wichmannsdorf CO2-freien Strom.
Dietrich Twietmeyer, Flächeneigentümer und geschäftsführender Gesellschafter des Eigentümers und Betreibers SEBG Energiepark GmbH (Boitzenburger Land), sowie die beiden Mainova-Vorstände Dr. Constantin H. Alsheimer (Vorsitzender) und Martin Giehl eröffneten gemeinsam mit Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP JOULE Gruppe, Landrätin Karina Dörk und Bürgermeister Frank Zimmermann den Solarpark.
Dietrich Twietmeyer, Flächeneigentümer und geschäftsführender Gesellschafter des Eigentümers und Betreibers SEBG Energiepark GmbH, sagte: „Mit Unterstützung der Gemeinde Boitzenburger Land und den Behörden haben wir in kurzer Zeit ein für den Wirtschaftsraum wichtiges Vorhaben realisiert und gleichzeitig einen signifikanten Beitrag zur Umstellung auf Erneuerbare Energien in Deutschland geleistet.“
Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer stellte heraus: „Dank der kraftvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist in beeindruckender Geschwindigkeit ein Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz entstanden. Und das subventionsfrei. Der Solarpark sorgt mit seinen 321.000 Modulen künftig für eine saubere und sichere Energieversorgung. Rechnerisch entspricht das dem Jahresverbrauch von rund 65.000 Haushalten. Allein die CO2-Ersparnis beträgt 90.000 Tonnen pro Jahr. Die Anlage leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.“
Der unter anderem für Technik und Handel zuständige Mainova-Vorstand Martin Giehl freute sich: „Die Nachfrage unserer Großkunden nach Ökostrom steigt. Diese können wir nun dank der Leistungsfähigkeit des Solarparks über sogenannte grüne Power Purchase Agreements noch besser bedienen. So konnten wir bereits vor der Inbetriebnahme schon Teile des prognostizierten Jahres-Stromertrags über diese klimafreundliche Energie-Lösung langfristig vermarkten.“ Weiterer Pluspunkt der Direktvermarktung: Die Betreiber verzichten auf eine Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das entlastet wiederum die deutschen Stromkunden.
GP JOULE errichtete als Generalunternehmer den Solarpark in Rekordzeit. Dazu zählte auch der Bau eines eigens errichteten Umspannwerks und dessen Anbindung an das Übertragungsnetz in unmittelbarer Nähe des Solarparks. Dieses nimmt den Ökostrom auf und transportiert ihn weiter. Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP JOULE Gruppe, sagte: „Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn alle Projektbeteiligten an einem Strang ziehen und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Natürlich bietet ein Park dieser Größenordnung enorme Herausforderungen, die unser EPC-Team aber gemeinsam mit dem Auftraggeber, den Ämtern, unseren Subunternehmern und unseren Lieferanten zielgerichtet lösen konnte. Dieser konsequent partnerschaftliche Ansatz zeichnet uns und unsere schönsten Projekte aus.“
Die Projektpartner hoben geschlossen die hoch professionelle Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern und beteiligten Behörden während des gesamten Genehmigungsverfahrens hervor. Dies ermöglichte unter anderem, dass zwischen Aufstellungsbeschluss und Baugenehmigung gerade einmal 21 Monate vergingen. Dazu profitiert die strukturschwache Region beispielsweise von Gewerbesteuereinnahmen. Das gilt auch dank zugesagter direkter Zuwendungen für gemeinnützige Aufgaben durch eine freiwillige Selbstverpflichtung des Anlageneigentümers.
Frank Zimmermann, Bürgermeister der Gemeinde Boitzenburger Land, unterstrich: „Der Erfolg und die zügige Durchführung dieses Vorhabens waren nur möglich, weil sich die Beteiligten von Beginn an auf Augenhöhe begegnet sind. Gemeindevertretung, Gemeindeverwaltung und Investor waren sich einig, dass die Gemeinde Boitzenburger Land und ihre Einwohner nicht nur die Nachteile der Energiewende zu spüren bekommen dürfen. Mit dem Ausbau der Feuerwehrinfrastruktur, der gemeinwohlorientierten Außenbereichsabgabe und den zukünftigen Gewerbesteuereinnahmen geht es auch wirtschaftlich für unsere Gemeinde voran. Für mich ist der Erfolg dieses Projektes der eindrückliche Beweis, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn man auch die Menschen vor Ort mitnimmt. Ich freue mich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit bei der geplanten Errichtung der Nahwärmenetzte in Teilen unserer Gemeinde.“
Beide Anlagen-Teile stehen auf ehemaligem Ackerland. Dieses weist im Durchschnitt eine geringe Bodenqualität auf. Die Flächen profitieren von der künftigen Nutzung. Zum Projekt gehören zahlreiche Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz. Dadurch können sich die gesamten Flächen zu lebendigen und artenreichen Lebensräumen entwickeln. Ein Gewinn für die Biodiversität.
Über die Projektbeteiligten
Dietrich Twietmeyer ist Initiator des PV-Projektes, Flächeneigentümer und geschäftsführender Gesellschafter der SEBG Energiepark GmbH im Boitzenburger Land. Unterstützung ab Planungsbeginn erhielt er von der Solarparc GmbH, die bis zur Inbetriebnahme Minderheitspartner waren. Seit der Inbetriebnahme ist die Solarparc als operativer Betriebsführer für die PV-Anlagen beauftragt.
Die Mainova AG hält eine 50%-Beteiligung am Projekteigentümer SEBG Energiepark GmbH. Damit baut das Unternehmen sein bestehendes Erneuerbare-Energien-Portfolio von bisher rund 150 Megawatt weiter aus. Zudem vermarktet Mainova den gesamten Stromertrag des Solarparks „Boitzenburger Land“.
Ein weiterer Partner: GP JOULE. Die Erneuerbaren-Energien-Spezialisten waren im Auftrag der SEBG Energiepark GmbH als Generalunternehmer verantwortlich für die vollständige Umsetzung des in Größe und Anspruch besonderen Bauvorhabens – inklusive Anlagendesign, Komponentenbeschaffung, Bauleitung, Trassenbau, Umspannwerk, Koordination der Gewerke und des Netzanschlusses.
GP JOULE und Mainova waren dabei Wunschpartner des Initiators für die Errichtung einer qualitativ hochwertigen Anlage und die Sicherung der für die Wirtschaftlichkeit für die Parteien und die Region so wichtigen Stromerlöse.
Als alleiniger Finanzierungspartner des Solarparks Boitzenburger Land hat die Commerzbank das Projekt von Anfang an begleitet. Die Bank ist sowohl für die Bauzeit- als auch für die langfristige Projektfinanzierung zuständig. Dabei handelt es sich um eine der größten Einzelfinanzierungen der Commerzbank für erneuerbare Energien in Deutschland auf Basis eines langfristigen Stromabnahmevertrages und Marktpreisen.
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Quelle: ots