Berlin (ots) –
Die noch immer laufende Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, dass gerade die während der Beatmung durch multiresistente Erreger verursachte Lungenentzündung, eine zunehmende Bedrohung darstellt. Um dem entgegen wirken zu können, haben die Berliner Charité und das Bundeswehrkrankenhaus Berlin am 29. November das neue NoVaP-Forschungslabor eröffnet.
NoVaP steht für „Nosocomial Ventilator associated Pneumomia“, also für die im Zusammenhang mit der Beatmung auftretende Lungenentzündung. Die Bedrohung durch multiresistente Erreger im Allgemeinen und die Erkrankung der Lunge durch diese Keime im Speziellen, hat zuletzt durch die SARS-CoV-II Pandemie, die Flüchtlingskrise und den Ukraine-Konflikt erheblich an Bedeutung gewonnen. Diese Problematik wird die Gesundheitssysteme europa- und weltweit absehbar vor kaum lösbare Herausforderungen stellen. Mit dem neu gegründeten NoVaP-Forschungslabor in Berlin haben die Charité und das Bundeswehrkrankenhaus Berlin dieser Bedrohung den Kampf angesagt.
Zitat Prof. Dr. Martin Witzenrath, Direktor der Klinik für Pneumologie und Intensivmedizin an der Charité: „Die Bundeswehr bringt einfach unheimlich viel Drive und Motivation mit.“
Neue Lungenmodelle
Die Kliniken für Pneumologie und für Infektiologie der Charité und die Klinik für Innere Medizin und die Abteilung für Mikrobiologie des Bundeswehrkrankenhauses haben dazu das Forschungsvorhaben „Die infizierte Lunge in 2D3D“ gestartet. Dieses wird sich dem medizinisch immer relevanteren Thema der durch multiresistente Bakterien ausgelösten Lungenentzündung widmen. Zugleich wird diese Kooperation Voraussetzungen zur schnellen Erforschung zukünftig neu auftretender Krankheiten der Lunge schaffen. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité und des Bundeswehrkrankenhauses Berlin werden sich dazu dieses Themas annehmen.
Zitat Oberstarzt Dr. Ralf Hartmann, Kommandeur und Ärztlicher Direktor des Bundeswehrkrankenhauses Berlin Bundeswehr: „Das NoVaP-Forschungslabor ist ein ganz besonderes Projekt, weil es vom Labor, über den Patienten bis zum gesamtgesellschaftlichen Nutzen ganz viele Möglichkeiten bietet.“
Herausragende Bedeutung
Die Klinik für Pneumologie und Infektiologie der Charité und die Infektiologie des Bundeswehrkrankenhauses im Herzen Berlins bauen damit die bereits seit langer Zeit bestehende zivil-militärische Kooperation weiter aus. Fähigkeiten und Wissen können so in einem Umfeld immer knapper werdender Ressourcen gemeinsam besser genutzt werden. „Der Vorteil des Bundeswehrkrankenhauses Berlin ist, dass Diagnostik auf höchstem Niveau, Forschung, Medikamentenherstellung und die modernste Infektionsstation der Bundeswehr an einem Standort vereint sind“, weiß Oberstabsarzt Dr. Christian M. Zobel, Wissenschaftlicher Leiter des NoVaP-Labors zu berichten.
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Quelle: ots