Mainz (ots) –
Mit einer bundesweiten Kampagne will die Initiative „Vereint für die Gastro“ eine Beibehaltung der zunächst bis Jahresende befristeten 7- Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen in der deutschen Gastronomie erreichen. Initiator Kemal Üres („Der Gastro-Flüsterer“) mahnt vor den sozialen und gesellschaftlichen Folgen der geplanten Entfristung und setzt auf ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Politik und Verbänden. Jetzt fiel der offizielle Startschuss in Mainz, Motto „Rettet die Vielfalt!“.
Kemal Üres, besser bekannt als Digital Creator „Der Gastro-Flüsterer“ mit über 650.000 Followern auf Instagram, hat in Mainz ein neues Aktionsbündnis vorgestellt: „Vereint für die Gastro e. V.“ (kurz: VfG). Üres, selbst Gastronom und Unternehmer in Hamburg, ist Initiator, Motor, VfG-Vorsitzender und Sprecher der Kampagne. Sein Ziel: Die 7 muss bleiben! Das heißt: Mit vereinten Branchen-Kräften gilt es, die von der Bundesregierung geplante Rücknahme der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen von 7 Prozent und die Wiederanhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 zu verhindern.
Die lebendige Vielfalt der Gastro-Szene in Deutschland sei durch eine Mehrwertsteuererhöhung akut in Gefahr, warnt Üres. „Rettet die Vielfalt“ lautet entsprechend das Motto der Initiative und vielfältig sind auch die geplanten Maßnahmen: von aufmerksamkeitsstarken Aktionen u.a. in Hamburg und Berlin bis hin zu Aktivitäten auf den digitalen Plattformen, an denen sich Gastronomie-Betriebe im gesamten Bundesgebiet beteiligen können. Ziel ist es, auf allen Kanälen breite Unterstützung für die 7-Prozent zu generieren und die Öffentlichkeit, d.h. nicht zuletzt die Gäste der Gastronomie, in allen Regionen Deutschlands für das Thema zu sensibilisieren.
„Es geht um unsere Existenz und das wollen wir der Politik und unseren Gästen klar machen, bevor der Bundestag entscheidet, welcher Mehrwertsteuersatz am 1. Januar 2024 in der Gastronomie gilt, 7 oder 19 Prozent. Das heißt, wir haben nur noch wenige Wochen, um eine bundesweite Bewegung zu starten, die bis nach Berlin reicht und dort die politischen Entscheidungsträger davon überzeugt, in Bundestag und Bundesrat für den Erhalt des aktuellen Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent zu stimmen!“
Die Pro-7-Prozent-Fraktion ist groß: Zahlreiche Partner unterstützen bereits die Kampagne, darunter die Unternehmen Metro, TransGourmet, Selgros, Frischeparadies und Lieferando, außerdem der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e.V. DEHOGA. Auch Vertreter von SPD, FDP und CDU auf Landes- und Bundesebene sowie kommunale Spitzenverbände plädieren für die Entfristung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer-Regel in der Gastronomie.
„Jetzt gilt es, diese breite Unterstützung zu kanalisieren, zu vergrößern und zu einer konzertierten, (laut-)starken Aktion zu bündeln“, so Üres. Denn nur gemeinsam könne man die sozialen und gesellschaftlichen Folgen einer Anhebung um 12 Prozentpunkte verhindern. Schließlich, und das werde allzu oft übersehen, seien nicht nur Restaurants betroffen, auch Kantinen und Mensen in Schulen, Kitas und Betrieben. Vor Ort in der Gastronomie und bei den Lieferanten seien zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr. Bedroht sei nicht zuletzt auch der Einzelhandel in den Innenstädten, denn Leerstände in der Gastronomie ziehen unweigerlich auch Leerstände im Handel nach sich. „Es geht also um so viel mehr, als nur ein paar Euro mehr für ein Schnitzel“, betont Kemal Üres.
Vielfalt der Gastro-Szene erhalten
Schon jetzt beklagt die Gastronomie einen Verlust von 36.000 steuerpflichtigen Betrieben im Vergleich zum Zeitraum vor der Corona-Pandemie. Dieser massive Rückgang von 222.400 auf aktuell 186.000 betrifft besonders die Menschen in strukturschwachen Regionen. Insgesamt lagen die Umsätze von Januar bis Mai 2023 laut Statistischem Bundesamt inflationsbereinigt 11,4 Prozent unter denen des Jahres 2019. „Wer den eigenen Familienbetrieb trotz Pandemie, Fachkräftemangel, steigender Kosten und sinkender Gästezahlen durch eine galoppierende Inflation am Leben hatte halten können, der oder die soll dafür jetzt mit einer Mehrwertsteuerhöhung bestraft werden? Das macht für mich und viele andere, die für die Vielfalt in unserer Branche stehen, absolut keinen Sinn! Restaurants und Kneipen sind das ‚Wohnzimmer Deutschlands‘, das muss weiterhin gefördert werden und der ganzen Gesellschaft offenstehen“, fordert Kemal Üres. Nicht umsonst habe Olaf Scholz im letzten Bundestagswahlkampf versprochen, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für die Gastronomie dauerhaft erhalten bleiben solle.
Kreative und organisatorische Unterstützung für den Launch von „Vereint für die Gastro“ kommt von der Mainzer GWA-Agentur Bartenbach. So will das Aktionsbündnis laut Üres ganze Ausgehviertel und Restaurantfassaden mit grellroten „19 Prozent-Aufklebern“ – wie bei einem Ausverkauf – plakatieren. Zusätzlich werden fiktive „19-Prozent-Speisekarten“ vor Ort in Kneipen, Restaurants und Kantinen zu einem Hingucker und Weckruf für die Gäste.
Mehr unter www.7mussbleiben.de
Pressekontakt:
Andrea Wagner-Neumann – Senior PR Consultant
Bartenbach AG – Kaufmannshof 1 – 55120 Mainz
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Quelle: ots