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Montag, 29. April 2024

Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 16. Juli 2023, 19:00 Uhr, vom NDR im Ersten

Top Neuigkeiten

München (ots) –

Moderation: Andreas Cichowicz

Geplante Themen:

Jemen: Rettung vor der Öl-Katastrophe – UN beginnen mit der Bergung

Seit Jahren verrottet der Öltanker „Safer“ im Roten Meer, neun Kilometer vor der jemenitischen Küste. Das Schiff hat eine Million Tonnen Öl an Bord. Seit 2015 – dem Beginn des Bürgerkriegs im Jemen – wird die „Safer“ nicht mehr gewartet, sie droht auseinanderzubrechen. Jahrelang hatte niemand die Verantwortung für das Schicksal des 45 Jahre alten Frachters übernommen. Jetzt hat die UN mit der Bergung begonnen, will das Öl abpumpen und damit eine drohende Ölkatastrophe verhindern. (Autor: Simon Riesche, ARD Studio Kairo)

Brasilien: Das Leid der Tagelöhner auf den Kaffee-Plantagen

Brasilien ist der größte Kaffee-Exporteur der Welt. Auf den Plantagen pflücken vor allem Tagelöhner die Kaffeebohnen. Viele von ihnen werden in unwürdigen Arbeits- und Lebensumständen beschäftigt. Die Steuerpolizei geht inzwischen mit Razzien gegen die schlechten Bedingungen auf den Plantagen vor. Und fast immer finden die Beamten Menschen, die nur auf Plastikfolien schlafen und kaum Lohn für die harte Arbeit erhalten. Der „Weltspiegel“ begleitet eine Spezialeinheit der Polizei bei einer Razzia. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD Studio Rio de Janeiro)

Ukraine: Folgen der russischen Besetzung für die Zivilbevölkerung

Das Gebiet um die Stadt Kopjansk haben ukrainische Soldaten schon länger zurückerobert. Aber die Folgen der Besetzung sind weiterhin sichtbar – zerstörte Museen und Kultureinrichtungen. Die ukrainischen Behörden sind sicher: Diese Angriffe auf zivile Ziele sind vorsätzlich passiert. Jetzt versuchen die Einwohner, ihre Dörfer und Städte wieder aufzubauen, um ukrainische Traditionen wiederzubeleben. Aber die Abneigung gegen das russische Erbe in der Ukraine wächst. (Autor: Vassili Golod, ARD Studio Kiew)

Bosnien: Rückkehr an den Ort des Massakers

Vor 30 Jahren war Adnan Zec 13 Jahre alt. Mitten in der Nacht wurde das Haus seiner Familie in Brand gesteckt. Er rannte nach draußen und wurde von Kugeln ins Bein getroffen. Der Junge fiel ins Gras, stellte sich tot und musste dabei mit ansehen, wie seine Familie exekutiert wurde. In einem Nachbarhaus verschanzte er sich eine Woche lang hinter einem Sofa, bis UN-Soldaten ihn retteten. Er sagte als Zeuge vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag aus – seine Erlebnisse hat er nun in einem Buch verarbeitet. 30 Jahre später kehrt er in sein Dorf zurück, in dem das Massaker bis heute nicht richtig aufgearbeitet wurde. In der kroatischen Öffentlichkeit wird das gerne verdrängt. Täter von damals sind heute führende Politiker und Kirchenmänner. (Autorin: Anna Tillack, ARD Studio Wien)

Indonesien: Hijab und Prosecco – Leben zwischen zwei Welten

Sie nennt sich „die Prinzessin aus der Teufelstonne“. Mit ihrem Motorrad rast Karmila Purba allen Klischees über demütige Muslima davon. „Wenn ich Motorrad fahre, fühle ich mich so frei“, sagt sie. Karmila Purba lebt in Indonesien, dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt, das lange für einen moderaten, toleranten Islam stand. In den vergangenen Jahren aber haben konservative, religiöse Stimmen zunehmend an Einfluss gewonnen. So soll ein neues Gesetz außerehelichen Sex unter Strafe stellen und Frauen stehen zunehmend unter Druck, den Hijab zu tragen. Gleichzeitig sind mehr Frauen berufstätig und brechen mit traditionellen Klischees, wollen einen westlichen, liberalen Lifestyle. Der „Weltspiegel“ berichtet über das Leben zwischen zwei Welten. (Autorin: Sandra Ratzow, ARD Studio Singapur)

Spanien: Die Rechten vor der Wahl

Vor der Parlamentswahl in Spanien liegen die rechten Parteien in den Umfragen vor den regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Der hatte nach den jüngsten Niederlagen bei Regionalwahlen die Parlamentswahl vorgezogen. Die Wahl polarisiert die politische Auseinandersetzung, denn die Konservativen paktieren ganz offen mit der Rechtsaußen-Partei Vox, die viele aus Wut über die schwierige wirtschaftliche Situation in Spanien wählen. In Valencia regieren die Rechten und die ganz Rechten bereits, das politische Klima in der gesamten Region ist vergiftet. Eine Reportage über die angespannte politische Atmosphäre vor der Wahl in Spanien. (Autorin Kristina Böker, ARD Studio Madrid)

Israel: Auf dem Weg zum Gottesstaat?

Kein Strom mehr am Shabbat? Geschlechtertrennung im öffentlichen Nahverkehr? Das alles könnte Realität in Israel werden, wenn es nach dem Willen von Ultra-Orthodoxen und nationalistisch-religiösen Hardlinern geht. So stark wie nie zuvor sind sie derzeit in der Regierungskoalition vertreten. Sie lassen Premier Netanjahu spüren, dass er auf sie angewiesen ist, und setzen sich kompromisslos für die eigenen Belange ein. Damit bedienen sie vor allem ihre eigenen Wähler – national-religiöse Siedler, die größtenteils in Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland leben. Demgegenüber steht ein säkulares Israel: Hunderttausende Menschen, die seit Monaten gegen die Regierung Netanjahu demonstrieren, auch weil sie eine stärkere religiöse Ausrichtung des Staates verhindern wollen. (Autor: Christian Limpert, ARD Studio Tel Aviv)

Türkei: Mit dem Ringkampf raus aus dem Elend

Aydincan (14) und Bayram (15) Gümüsdag sind Roma-Türken und wohnen in Edirne, wo eine der größten Roma-Gemeinden Europas lebt. Beide Jungs sind talentierte Ölringer und hoffen, sich über den in der Türkei beliebten Sport auch sozial hochkämpfen zu können. Denn wie im Rest Europas erleben Romas auch in der Türkei starke Diskriminierung und sind in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Arbeit klar benachteiligt. Bayram und Aydincan kommen aus einer – wie sie selbst sagen – „schwierigen Nachbarschaft“, und sie wollen dort weg. Ihr Trainer sagt: „Sie kämpfen noch entschlossener als andere Sportler in ihrem Alter, ihr Wille ist besonders stark.“ Wir begleiten Bayram und Aydincan beim wichtigsten Ölringer-Turnier der Türkei, in ihrer Heimatstadt. Wer hier erfolgreich ist, hat die Chance auf Förderprogramme. (Autorin: Katharina Willinger, ARD Studio Istanbul)

USA: Helikopter-Jagd auf Wildschweine

Die frühen Siedler brachten Wildschweine aus Europa auf den nordamerikanischen Kontinent – seitdem verbreiten sich die großen Tiere ohne natürliche Feinde unkontrolliert. Sie sind zu einer Plage geworden. Jäger und staatliche Naturschutz-Behörden versuchen, ihre Zahl zu verringern – bisher ohne großen Erfolg. In Texas haben findige Unternehmer eine Geschäftsidee entwickelt: Für viel Geld können private Jäger aus Helikoptern Jagd auf die Wildschweine machen, solange das auf privaten Weiden passiert. In den USA, wo die Jagd als Volkssport gilt, finden sich viele zahlungskräftige Kunden für diese Form der Jagd. Die Wildschwein-Plage lässt sich aber auch dadurch nicht eindämmen. (Autorin: Kerstin Klein, ARD Studio Washington)

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Redaktion: Clas Oliver Richter (NDR)

Pressekontakt:
NDR Presse und Information,
Tel.: 040/4156-2300, E-Mail: presse@ndr.de
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Quelle: ots

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