München (ots) –
Am Sonntag (4. September) wurde die Bundespolizei zu unterschiedlichsten Einsätzen gerufen. Neben Körperverletzungen, versuchter Erpressung sowie räuberischem Diebstahl und u.a. auch wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen.
* Wechselseitige Körperverletzung:
Kurz nach ein Uhr kam es zu wechselseitigen Körperverletzungen am S-Bahnhaltepunkt Sauerlach. Nach ersten Ermittlungen soll ein 17-Jähriger nach dem Ausstieg aus der S-Bahn – aus noch unbekannten Gründen – einen 45-Jährigen (beide Deutsche) mit der Hand ins Gesicht geschlagen haben. Der mit 0,86 Promille alkoholisierte Ältere soll zurückgeschlagen haben bis der Jüngere zu Boden ging. Dort soll der 45-Jährige auf ihn eingetreten und anschließend über den Bahnsteig gezerrt haben. Der 17-Jährige konnte dem Aggressor entkommen und flüchtete über die Gleise. Beide Sauerlacher wurden verletzt. Der Ältere leicht, der 17-Jährige kam zur Beobachtung bis zum Folgetag in ein Krankenhaus.
Die Bundespolizei ermittelt gegen beide wegen wechselseitiger Körperverletzung.
* Körperverletzung und versuchte Erpressung:
Gegen 06:30 Uhr kam es in einer S-Bahn der Linie S2, Fahrtrichtung Altomünster vor dem Bahnhof Dachau zu einer körperlichen Auseinandersetzung zweier Männer.
Ersten Ermittlungen zufolge soll sich ein 22-jähriger Italiener zu einer vierköpfigen Personengruppe gesetzt und diese um Geld angebettelt haben. Daran anschließend beleidigte er die Vier als „Bauern, Missgeburten und Spasten“. Einer der vier, ein 33-jähriger Deutscher aus Schwabhausen soll ihm daraufhin mit der Hand ins Gesicht geschlagen haben, wodurch der 22-Jährige aus Dachau eine Schwellung sowie offene Wunde am Auge erlitt, die durch den Rettungsdienst erstversorgt und wonach der gebürtige Münchner ins Krankenhaus transportiert wurde.
Als alle fünf den Bahnhof Dachau verließen wurden Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit auf die Gruppe aufmerksam und verständigten die Bundespolizei. Vor Eintreffen der Beamten soll der Italiener gegenüber den vier Personen geäußert haben, dass er auf eine Anzeige bei der Polizei verzichten würde, wenn er von ihnen 10.000 Euro bekommen würde.
Der 22-Jährige ist bereits wegen anderer Delikte polizeilich in Erscheinung getreten. Gegen ihn wird von der Bundespolizei nun wegen Beleidigung und versuchter Erpressung ermittelt, gegen den Schwabhausener wegen Körperverletzung.
* Haftbefehl vollstreckt:
Gegen 09:15 Uhr vollstreckten Beamte der Bundespolizei einen Haftbefehl. Bei der Kontrolle eines 50-jährigen Rumänen im Hauptbahnhof München ergab ein Datenabgleich, dass er eine Geldstrafe (1.500 Euro) des Amtsgerichtes München wegen Körperverletzung bislang nicht beglichen hatte. Da er die Summe nicht aufbringen konnte, wurde er zwecks einhunderttägiger Ersatzfreiheitsstrafe den Justizbehörden des Freistaates Bayern zugeführt.
Der Rumäne war 2017 erstmalig ins Bundesgebiet eingereist und seither wiederholt polizeilich in Erscheinung getreten, u. a. wegen tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung. Zudem ergab ein weiterer Datenabgleich zwei neue Fahndungsnotierungen anderer Behörden wegen Erschleichen von Leistungen und Trunkenheit im Verkehr.
* Versuchter räuberischer Diebstahl:
Ein 33-jähriger Ungar soll im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes München gegen 13:40 Uhr eine 28-jährige Deutsche angerempelt haben. In Zuge dessen soll er der Frau aus der Au, deren Laptop aus den Händen gerissen und an sich genommen haben. Dabei hatte er ihr auch einen Kaffeebecher aus der Hand geschlagen. Als er zu flüchten versuchte, wurde der in Deutschland Wohnsitzlose von der Münchnerin eingeholt. Es gelang ihr, den Laptop wieder an sich zu nehmen, worauf der Ungar erneut flüchtete.
Den Sachverhalt konnte ein 27-jähriger Deutscher beobachten. Wenige Minuten nach dem Vorfall sprach ein zunächst noch Unbekannter eine Streife der Bundespolizei an, um einen Fahrraddiebstahl zu melden.
Der Zeuge bekam dies mit und erklärte den Beamten, dass es sich bei dem „Anzeigenerstatter“ um den „Laptop-Dieb“ zuvor gehandelt hatte.
* Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen:
Gegen 15:30 Uhr befand sich ein 15-jähriger Deutscher zusammen mit einem 18-Jährigen aus Österreich in der Regionalbahn 16 von Ingolstadt zum Münchner Hauptbahnhof. Während der Fahrt sollen die beiden zunächst eine Plastikflasche umhergeschmissen haben. Ein 32-jähriger Deutscher sprach beide darauf und bat sie dies zu unterlassen. Daraufhin soll der 15-Jährige gebürtige Köschinger eine auf dem Boden liegende Eistee-Verpackung nach dem Mann aus Petershausen getreten, ihn jedoch verfehlt haben. Zudem sollen gegen den Älteren Beleidigungen wie „Hurensohn und Spast“ ausgestoßen worden sein. Im weiteren Verlauf äußerte der 15-Jährige wiederholt und laut verständlich „Heil Hitler“.
Der Jugendliche ist aktuell in einer österreichischen Wohneinrichtung untergebracht. Die Mutter des 15-Jährigen konnte erreicht werden. Sie befand den geschilderten Sachverhalt als lächerlich und als eine Lappalie und verweigerte weitere Angaben zum Sohn.
Der Vorfall war aufgrund des hohen Personenaufkommens im oben genannten Zug öffentlichkeitswirksam. Die Sachbearbeitung der Strafanzeige wird von der Polizei des Freistaates Bayern übernommen.
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Quelle: ots